Unser Stamm

Die Gründung des Meißner Pfadfinderstamms …

Der Neuanfang Meißen der CPD wurde 2006 auf Initiative des evangelischen Christusträger-Bruders Siegbert Stocker ins Leben gerufen. Er führte und prägte den Neuanfang bis zum März 2009, dann ging er im Auftrag seines Ordens nach Kabul, um dort junge Menschen auszubilden. Am 6. September 2011 erreichte die Meißner Pfadfinderschaft die Nachricht, daß Bruder Siegbert in Afghanistan ermordet wurde. In seinem Sinne wird die Arbeit der Meißner Pfadfinder fortgesetzt.

…und seine Entwicklung

Seitdem wuchs die Mitgliederzahl von 16 auf rund 75 und aus zwei Sippen wurden fünf, die Jungmannschaft, die Älteren-Sippe Uhu und die Wölflingsmeute „Sioni-Wölfe“ mit mehreren Rudeln. Im November 2009 wurde der Neuanfang Meißen als „Siedlung“ und 2015 als „Stamm“ von der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands anerkannt. Heute hat der Stamm einen eigenen Sippenraum, Rüstkammern und ein zentral in Meißen gelegenes Gelände, das Basislager an der Weinberggasse. Die Meißner Pfadfinder entschlossen sich im Februar 2010 auf ihrem Winterlager mit großer Mehrheit, ihre Siedlung „Paul Richter“ zu nennen.

Mädchen können das auch!

Ist die Pfadfinderei nur was für Jungs? – Nein! In Meißen gibt es auch eine  Mädchensippe und aktive ältere Mädchen in der Stammesführung. Sie stehen den Jungen in nichts nach und haben bei der einen oder anderen Sache sogar die Nase vorn!

Der Stammesname ist Verpflichtung

Der Namensgeber des Meißner Pfadfinderstamms sollte durch sein Leben ein Beispiel für uns geben. Es kam den Meißnern nicht auf dessen „Berühmtheit“ an. Bei der Namenssuche stießen die Pfadfinder auf den aufrechten Pfarrer Paul Richter aus Wilsdruff, der den Nationalsozialisten die Stirn bot. Das bezahlte er mit seinem Leben. Paul Richter wurde am 21. Juli 1894 in Kaitz bei Dresden geboren. Er war evange-lisch-lutherischer Pfarrer und leistete aktiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Zu Ostern 1928 begann Richter seinen Dienst als Pfarrer an der St. Nicolaikirche in Wilsdruff. Seine Arbeit war von Aufrichtigkeit und sozialem Engagement geprägt. Obwohl selbst nicht auf Rosen gebettet, gab er noch Ärmeren bereitwillig ab. Nach der Machtergreifung der NSDAP 1933 paßte er sich nicht der Nazi-Diktatur an. Von Anfang an gehörte er dem Pfarrernotbund und der Bekennenden Kirche an. Er widersetzte sich energisch der Vereinnahmung der Kirche durch das Regime. Er wendete sich gegen den Rassenwahn und das Führerprinzip, die auch in der evangelischen Kirche Fuß gefaßt hatten. Den Tod fand er nach einer Denunziation viel zu früh am 13. August 1942 im Konzentrationslager Dachau. Die Meißner Pfadfinder finden es vorbildlich, wie dieser einfache und glaubensfeste Mann der Gewalt einer mörderischen Diktatur entgegentrat. Er soll ihnen ein Beispiel geben.